Natursteine für Teile der Innenstadt 19.11.2015

Lange Straße, Steinstraße, Lindenplatz sowie die Gustav-Rée-Anlage werden hochwertig umgestaltet. Um die Attraktivität der Altstadt zu erhalten, stimmte der Gemeinderat am 16. November mehrheitlich den Plänen zu. Für Diskussion sorgten vor allem die Kosten sowie der spätere Umbau der Steinstraße.

Landschaftsarchitekt Martin Schedlbauer vom Freiburger Planungsbüro Faktorgrün, das im Mai den <link http: www.innenstadt-offenburg.de aktuelles artikel innenstadt-im-gleichklang _top external-link-new-window external link in new>freiraumplanerischen Wettbewerb gewonnen hatte, stellte die überarbeiteten Entwürfe vor. Die Grundidee lautet: Natursteinbelag in der Altstadt, also in der Steinstraße und auf den Plätzen; hochwertige Betonsteine in der Gustav-Rée-Anlage. Hinzu kommen Holzdecks als Sitzgelegenheiten und Fahrradabstellmöglichkeiten. Außerdem sollen einige Bäume ersetzt bzw. neu gepflanzt werden. Kosten der drei Planungsvarianten: Überall Natursteinbelag 7,665 Millionen Euro, Natur- und Betonsteine 7,112 Millionen Euro, überall Betonsteine 5,853 Millionen Euro. Baubürgermeister Oliver Martini nannte die Argumente für den späteren Umbau der Steinstraße ab 2021. Es soll vermieden werden, dass es zeitgleich zu einer Eröffnung des Einkaufsquartiers „Rée Carré“ und zum Umbau der Steinstraße kommt. Das wäre für die Geschäfte eine schwierige Situation. Stattdessen soll erst die Lange Straße umgebaut werden. Die Finanzmittel für den Steinstraßen-Umbau stehen demnach erst im Doppelhaushalt 2020/21 in Stufe I zur Verfügung.

Albert Glatt, Fraktionsvorsitzender der CDU-Gemeinderatsfraktion, sprach von zwei Problemkreisen. Einmal die Variantendiskussion, dann der Zeitplan. Wertigkeit und Langlebigkeit sprächen eindeutig für die Natursteine. Insofern plädierte Glatt für die Variante 2, in der Natur- und Betonsteine verwendet werden. Darüber hinaus sei es für die Steinstraße vielleicht die bessere Lösung, wenn sie nicht gleichzeitig mit der Eröffnung des Rée Carrés zur Baustelle wird. Insofern erfolge eine zeitliche Verschiebung nicht aus Kostengründen.

Bertold Thoma, SPD, sagte: „Wenn wir Geld wie Heu hätten, würden wir Steinstraße und Lange Straße parallel mit Naturstein pflastern.“ Insofern habe es schon auch Finanzierungsgründe, die Steinstraße weiter in die Zukunft zu schieben. Er gab zu bedenken, dass die Kostensteigerungen auch Folgen für andere Investitionswünsche hätten. Eine Zustimmung zu den Natursteinen machte er von einem Bemusterungstermin abhängig.

Ingo Eisenbeiß, Fraktionsvorsitzender der Grünen, meinte, dass die rechtzeitige Renovierung der Steinstraße eine der Voraussetzungen für den Beschluss gewesen sei, das Rée Carré zu bauen. „Die Hausaufgaben sollten vorher gemacht werden.“ Er sprach sich für eine reine Betonsteinvariante aus, weil Investitionen in Kitas und Schulen nicht gefährdet werden sollten. Entscheidend für die Ablehnung der Grünen sei die Achilles-Ferse Steinstraße.

Rudi Zipf, Freie Wähler, rief in Erinnerung, dass die beteiligten Bürger, auch die Anwohner, sich für eine echte Aufwertung der Innenstadt ausgesprochen hätten. Vor diesem Hintergrund müsse der Gemeinderat die Grundlagenentscheidung treffen: Welchen Belag will man und wie weit wird die Steinstraße nach hinten geschoben. Die Freien Wähler stimmen der Zeitschiene zu und sprechen sich für die Variante Natur- und Betonstein aus. Nur diese Variante verbinde, so Zipf, Langlebigkeit und Aufwertung der Innenstadt.

Thomas Bauknecht, FDP, hingegen sprach sich ebenfalls für eine Aufwertung aus, „aber nicht um jeden Preis“. Der Mehrwert stehe in keinem Verhältnis zu den Kosten. Insofern lehnt die FDP-Fraktion die Planungen der Verwaltung ab. Florence Wetzel, Offenburger Liste, bat darum, bei den Baufenstern die Interessen von Gasthäusern und Geschäften zu beachten.

Martini wies daraufhin, dass die Grundsatzentscheidung für die Variante 2 bedeute, den Innenstadtstandard wie sonst auch anzuwenden, dafür aber mit den Natursteinen ein haltbareres Material zu haben. Erschließungsbeiträge für die Anwohner fallen keine an. Finanzbürgermeister Hans-Peter Kopp versicherte den Stadträten: „Die Finanzierung kann im aktuellen Etatentwurf 2016/17 gestemmt werden.“ Es sei richtig, den ganzen Schritt zu gehen, um eine nachhaltigere Lösung zu bekommen. Auf die Kritik von Stefan Böhm, Grüne, die Aufwertung des Georg-Monsch-Schulhofs müsse nun warten, meinte Kopp: „Das stimmt nicht, im nächsten Doppelhaushalt 2018/19 wird die Monsch-Schule gemacht. Es gibt keine Konkurrenz zwischen dem Innenstadt- und dem Monsch-Projekt. Wir machen beides.“


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